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Auswege


Abraham Brettlers Familie

Abraham Hermann Hersch Brettler wurde am 2. November 1879 in Kolomea (damals Teil von Österreich-Ungarn, in der heutigen Ukraine) geboren. Gestorben ist er im Jahre 1944 in Auschwitz. Er selbst musste Zwangsarbeit leisten ab 1942 in einem „kriegswichtigen Betrieb“. Sein letzter bekannter Wohnort war in der Christburgerstr. 35 dort lebte er zusammen mit seiner Frau. Seine Frau hieß Ziate Golde Brettler, sie ist am 13. Oktober 1884 in Berlin geboren und starb 1935 dort. Sie haben zusammen drei Kinder gehabt.
Ihre erste Tochter hieß Mally Klara Salzmann (geb. Brettler), sie wurde am 5.März 1910 in Berlin geboren. 1943 ist sie im Holocaust in Polen umgekommen. Ihr einziger Sohn hieß    Alexander Brettler, geboren wurde er am 22. August 1913 in Berlin und ist 1942 in Polen gestorben. Verheiratet war er mit Käthe die den Holocaust überlebte. Ihre zweite Tochter Rosi ist am 13. September 1911 in Berlin geboren und am 12. August 2004 in Kalifornien gestorben.
Abraham Brettler hat zwei Enkelkinder, welche Gittel Brettler und Uri Salzmann heißen. Gittel Brettler wurde am 27. April 1940 in Berlin geboren und Uri Salzmann am 29. September 1941 in Berlin.
Wir wollen am Ende dieses Projekts zusammen mit Stolpersteine-Berlin einen Stolperstein für Abraham Brettler verlegen.


Wie konnte man den Holocaust überleben?

Wie kann ich dem Holocaust oder der Verfolgung durch das NS-Regime entkommen?
Diese Frage stellte sich im damaligen nationalsozialistisch regiertem Deutschland so gut wie jeder Mensch der Jude war. Doch welche Auswege gab es schließlich dem Holocaust zu entkommen?
Anfänglich war es für jüdische Menschen möglich in einer sogenannten Mischehe zu überleben und nicht verfolgt zu werden. Eine Mischehe ist eine Ehe zwischen einem Menschen jüdischer Abstammung und einem Menschen mit deutscher Abstammung. Dies war aber nur für eine kurze Zeit ein Ausweg, denn schon bald sahen die Nazis diese Verbindung nicht mehr als Grund an diese Juden zu verschonen. 
Die meisten Juden, die die Möglichkeit dazu hatten, versuchten der Verfolgung zu entkommen. Entweder versteckten sie sich bei deutschen Bürgern, die Juden aufnahmen  oder dort, wo sie dachten, dass sie niemand findet. Es wurden jedoch viele der sich versteckenden Juden gefunden und dann in Konzentrations- oder Arbeitslager deportiert.
Ein Beispiel ist Käthe, die Frau von Abraham Brettlers Sohn Alexander, sie versteckte sich einige Monate wurde jedoch am 16. Juni 1943 mit einem Alterstransport nach Theresienstadt deportiert.
Wer genug Geld oder Beziehungen hatte emigrierte in ein Land, dass weit weg von Deutschland lag, am besten auf einem anderen Kontinent um der Judenverfolgung zu entfliehen. Beliebt waren zum Beispiel die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Tochter von Abraham Brettler, Rosie, emigrierte 1938 nach New York und überlebte somit den Holocaust. Später kam sie dann nach Deutschland zurück.
Ein letzter, aber nicht allzu hoffnungsvoller Weg war es, in das umliegende Ausland zu fliehen, das heißt nur in die Nachbarländer Deutschlands. Doch während einer spontanen Flucht kam man nicht weit, denn oft hatte man nicht genug Geld gespart, man konnte auch nicht planen wo oder beim wem man wohnt. Da auch die meisten Nachbarländer Deutschlands von den Nazis besetzt wurden, wurden dann auch die dorthin geflüchteten und dort lebenden Juden gefunden und deportiert.
Jeder mögliche Ausweg brachte auch irgendwelche Hindernisse mit sich.


Welche Hindernisse brachten die Auswege mit sich?

Die Juden hatten eine sehr schwere Zeit. Ihr einziger Gedanke damals war es wie überlebe ich den Holocaust, welche Auswege gibt es? Mit den Möglichkeiten einer Verfolgung des national-sozialistischen Deutschlands zu entkommen, waren auch Hindernisse verbundenen und diese machten den Menschen große Sorgen.
Doch welche Hindernisse gab es überhaupt und was bauchte man zum Überleben?
Um zu Überleben und sich zu verstecken brauchten sie einen sicheren und warmen Platz. Meist kamen sie bei Freunden, Familie oder bei Menschen unter, die sich bereit erklärten Juden aufzunehmen. Jedoch gab es aber immer das Risiko, verraten zu werden. Viele hatten Probleme mit der Enge in den Verstecken und es kam des öfteren zu Streitereien.
Zum größten und wichtigsten Teil des Überlebens gehörte auch die Nahrung. Es war sehr schwer für versteckte Juden an Essen und Trinken zu kommen, da es sogenannte Lebensmittelkarten gab, die immer an die gemeldete Adresse der Menschen geschickt wurden. Es wurden nur so viele Karten verschickt wie dort auch Menschen gemeldet waren. Da die Juden, die sich versteckten, nirgendwo offiziell gemeldet waren, erhielten sie somit auch keine Lebensmittelkarten. Dies bedeutete, um auch genug Lebensmittel für die Versteckten organisieren zu können, mussten sie auf dem Schwarzmarkt Lebensmittelkarten kaufen, dies war sehr gefährlich, da der Schwarzmarkt illegal war. 
Zu den notwendigsten Dingen gehörten auch Kleidung, Medikamente sowie ärztliche Versorgung. Die Juden waren auf Hilfe andere Menschen wie Freunde, Familie oder auf, die, die sie versteckten angewiesen. Denn nur diese konnten ihnen die lebensnotwendigen Dinge in mehr oder weniger ausreichendem Maße besorgen. 
Lebensmittelkarte

Einige Juden hatten sich damals entschieden in ein anderes Land zu fliehen. Jedoch gelang eine Flucht meist nur in die Nachbarländer Deutschlands. Sie konnten nicht mit dem Zug oder mit dem Auto fahren, also mussten sie zu Fuß gehen und kamen deswegen nicht weit. 

Wir Jugendliche heute, können uns wahrscheinlich nicht vorstellen, wie schwer es damals für die jüdischen Menschen und denen, die ihnen geholfen haben war. Jeden Tag mussten sie mit der Angst leben gefunden und deportiert zu werden. Sie haben jeden Tag gebetet, dass ihnen nichts passiert. Als wir uns mit dem Thema befassten gingen uns viele Gedanken durch den Kopf. Uns taten nicht nur die Menschen leid, die jeden Tag mit Angst aufgewacht sind und mit der gleichen Angst wieder schlafen gehen mussten, sondern auch die Familienmitglieder, die wichtige Menschen verloren hatten. Es war eine furchtbare Zeit die immer in Erinnerung bleiben wird…


Sophie Reuscher, Ariana Pislari, Jasmin Mathews, Antonia Abraham 

Quellen:
Bild 1:  Daniel Ullrich,Threedots, Judenstern JMW, CC BY-SA 3.0
Bild 3: Bundesarchiv, Bild 183-H26799 / CC-BY-SA 3.0, 

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