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Die Stolpersteinverlegung

 

Am 11.06.2021 verlegten wir als Klasse 11 der Corrie-ten-Boom-Schule einen Stolperstein in der Christburger Straße um den verstorbenen Abraham Brettler zu ehren.

Der tragische Verlauf in Deutschland, welcher vor allem Juden traf, soll durch das Stolperstein Denkmal in den Alltag gehoben werden und so die alltägliche Erinnerung an diese Geschehnisse ermöglichen. Die Nazis wollten die Juden ausrotten und für das Vergessen des jüdischen Volkes sorgen. Dem wirken wir entgegen, indem jedem ermordeten Juden eine Erinnerung durch ein Stolperstein gewidmet wird. Leider haben noch nicht alle einen Stolperstein, aus diesem Grund helfen wir das Denkmal zu vervollständigen, indem wir einen Stolperstein für den Juden Abraham Bretter verlegen, welcher in der Christburger Straße 35 wohnte.

Abraham Brettler wurde 1879 in Kolema geboren und war verheiratet. 1910 zog er mit seiner Frau nach Berlin und residierte in der Christburger Straße 35. Mit seiner 1932 verstorbenen Frau, hatten er drei Kinder. Anfang 1945 wurde er nach Auschwitz deportiert und ermordet. 

Die Stolperstein Verlegung begann mit einem Musikstück. Anschließend wurde der Hintergrund des Projektes vorgestellt. In Folge dessen wurde die Biografie des verstorbenen Abraham Brettlers präsentiert. Dann fing der Bauarbeiter an, die Stelle frei zu graben und den Stolperstein in der Christburgerstraße 35 einzusetzen. Abschließend legte die Schüler und die eingeladenen Gäste einen Blumenkreis um den Stolperstein.


                 
Der Eingelegte Stolperstein
Die Versammlung vor der Verlegung





















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„Die Erinnerung ist wie Wasser: Sie ist lebensnotwendig und sie sucht sich ihre eigenen Wege in neue Räume und zu anderen Menschen. Sie ist immer konkret: Sie hat Gesichter vor Augen, und Orte, Gerüche und Geräusche. Sie hat kein Verfallsdatum und sie ist nicht per Beschluss für bearbeitet oder für beendet zu erklären.“
-  Von Noach Flug, Auschwitz-Überlebender
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Indem letzten Schuljahr haben wir uns im Religionsunterricht mit dem Themen Judentum, Antisemitismus und Nationalsozialismus beschäftigt. Im Laufe dieser Themen hatten wir verschiedene Projekte wie z.B. die Haus der Wannsee Konferenz, diese konnten wir leider nur digital durchführen. Wir haben uns ebenfalls mit verschiedenen Biografien auseinandergesetzt und sehr viel über das Leben als Jude in dieser schweren Zeit gelernt. An unserem Wandertag sind wir durch unser Kiez gelaufen und haben uns mit verschiedenen Stolpersteinen und Denkmälern beschäftigt. Außerdem haben wir Blogeinträge verfassen, die man auch im Internet finden kann, und zwar unter Stolpersteinverlegung-corrie-ten-Boom.blogspoot.com. Darauf geht Christiana jetzt noch etwas genauer ein. 

Im Laufe des Unterrichts haben wir uns dann mit dem Stolpersteinprojekt befasst. Wir haben uns mit der Geschichte von Abram Bretter beschäftigt und zu dieser auch recherchiert, um das Projekt zu ermöglichen. Um das Thema zu intensivieren haben wir in Gruppen an Blockeinträgen zu insgesamt 5 Teilthemen gearbeitet, in denen immer sowohl ein Teil Abraham Brettlers Geschichte als auch ein Teil der Ereignisse des 2. Weltkrieges zusammengefasst wurde. Diese Teilthemen haben sich mit Zwangsarbeit, der Fabrikaktion von 1943, Vernichtungslagern, Auswegen aus der damaligen Situation und mit dem Leben nach dem Krieg und vor allem nach den KZs befasst. Auch haben wir diese Themen im Unterricht behandelt und besprochen. Zusätzlich haben wir uns auch einige digitale Zeugenberichte angesehen, die uns näher an das Thema gebracht haben. Das Stolpersteinprojekt ist deshalb so wichtig, weil man dadurch der Geschichte einer Person näherkommt, die im Zweiten Weltkrieg durch das Handeln der Nazis gestorben ist und dessen Geschichte es wert ist erzählt zu werden, um den Betroffenen der damaligen Zeit Gehör zu verschaffen und auch andere darüber aufzuklären. 


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Abraham Brettlers Familie Abraham Hermann Hersch Brettler wurde am 2. November 1879 in Kolomea (damals Teil von Österreich-Ungarn, in der heutigen Ukraine) geboren. Gestorben ist er im Jahre 1944 in Auschwitz. Er selbst musste Zwangsarbeit leisten ab 1942 in einem „kriegswichtigen Betrieb“. Sein letzter bekannter Wohnort war in der Christburgerstr. 35 dort lebte er zusammen mit seiner Frau. Seine Frau hieß Ziate Golde Brettler, sie ist am 13. Oktober 1884 in Berlin geboren und starb 1935 dort. Sie haben zusammen drei Kinder gehabt. Ihre erste Tochter hieß Mally Klara Salzmann (geb. Brettler), sie wurde am 5.März 1910 in Berlin geboren. 1943 ist sie im Holocaust in Polen umgekommen. Ihr einziger Sohn hieß    Alexander Brettler, geboren wurde er am 22. August 1913 in Berlin und ist 1942 in Polen gestorben. Verheiratet war er mit Käthe die den Holocaust überlebte. Ihre zweite Tochter Rosi ist am 13. September 1911 in Berlin geboren und am 12. August 2004 in Kalifornien gestorben....

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