Abraham Brettler wurde zur Zeit des Nationalsozialismus Opfer von Zwangsarbeit. Er war verpflichtet wie viele weitere Juden die noch in Berlin verblieben waren, ab 1942 Zwangsarbeit unter katastrophalen Bedingungen in einem sogenannten kriegswichtigen Betrieb zu leisten.
Was genau Zwangsarbeit war, welchen Bedingungen die Zwangsarbeiter ausgesetzt waren und welche ideologischen Grundlagen verfolgt wurden erfahrt ihr im Folgenden:
Was ist Zwangsarbeit?
Als Zwangsarbeit wird eine unfreiwillige Tätigkeit bezeichnet, zu der Menschen unter Androhung einer Strafe gezwungen werden. Im Nationalsozialismus diente sie zur Ausbeutung von „minderwertigen“ Menschen zum Vorteil der deutschen Bevölkerung in kriegsrelevanten Unternehmen.
Zwangsarbeit während des Nationalsozialismus
Bereits wenige Wochen nach der nationalsozialistischen Machtergreifung begann die Zwangsarbeit in einem der ersten Konzentrationslager. Arbeit spielte im Nationalsozialismus eine wichtige Rolle. Jeder sollte einen Beitrag zur Volksgemeinschaft leisten, indem er Arbeit verrichtete. Jedoch ging es bei Zwangsarbeit ausschließlich darum die Menschen zu kontrollieren, umzuerziehen, zu foltern und letztlich zu töten. Aufgrund von menschenunwürdigen Bedingungen verstarben bereits sehr früh viele Arbeiter an gesundheitlichen Schäden und Unterernährung.
Ziel des NS-Regimes war es Deutschland bis 1940 kriegsfähig zu machen. Für die geplante Aufrüstung mangelte es jedoch an der deutschen Arbeitskraft. Dadurch kamen Gastarbeiter, vorerst freiwillig in das deutsche Reich. Ein weiteres Ziel des NS-Regimes war die Ausgrenzung von Juden. Zuvor durch Maßnahmen vom Deutschen Reich arbeitslose Juden wurden nun zur Zwangsarbeit gezwungen. Neben Juden mussten politisch Verfolgte, Gefängnishäftlinge, Sinti & Roma und sogenannte „Asoziale“ Zwangsarbeit verrichten. Sie stammten fast alle aus Deutschland sowie Österreich und sind größtenteils Männer. Mit dem Überfall der Wehrmacht auf Polen wurden 4000 Kriegsgefangene nach Deutschland verschleppt und dort ebenfalls zur Zwangsarbeit gezwungen.
Merkmale und Bedingungen
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden insgesamt 12 Millionen Menschen ausgebeutet und gezwungen für den NS-Staat Zwangsarbeit unter härtesten Bedingungen zu leisten. Die zur Arbeit gezwungenen Menschen lebten in Baracken und wurden nicht mit ausreichend Nahrung versorgt. Ihr Alltag wurde von Rassismus, Hunger, Krankheiten und Misshandlung geprägt. Mangelnde Arbeitsbereitschaft oder Arbeitsverweigerung wurde mit harten Strafen und oftmals sogar dem Tod bestraft. Die Arbeiter wurden nicht mit benötigter Ausrüstung versorgt und hatten keinerlei Einfluss auf die Arbeitsbedingungen. So starben viele Häftlinge an Entkräftung. Alle Bereiche der Gesellschaft profitierten von der verrichteten Arbeit. Darunter besonders Landwirtschaft, Industrie, Unternehmen, Handwerksbetriebe, Kommunen, Kirchen und Privathaushalte.
Die ideologischen Grundlagen der Zwangsarbeit
Da Zwangsarbeiter aus aller Welt kamen, waren viele Nationen vertreten. Allein die Herkunft jedes Einzelnen entschied über dessen Arbeitsbedingungen und Bezahlung.
Westeuropäer wie Franzosen, Belgier und Niederländer waren den geringsten Dransalierungen ausgesetzt und wurden besser behandelt als andere Europäer, da sie als deutsche „Herrenrasse“ galten. Wiederrum ging es den Serben und Tschechen deutlich schlechter. Den Arbeitern der Sowjetunion ging es am Schlechtesten, da das Land in einer rassistischen Hierarchie stand, und somit die unterste Stufe. Die aus der Sowjetunion stammenden, sogenannten „Ostarbeiter“ galten nach der NS-Ideologie als minderwertig.
Frida Schilling, Emily Rees, Charlotte Pabel, Paula Mack
Quellen:
Bild: Bundesarchiv, Bild 183-S68029 / CC-BY-SA 3.0,
Bundesarchiv Bild 183-S68029, Zwangsarbeiter aus Frankreich in Berliner Siemenswerke, CC BY-SA 3.0 DE
Text:
https://www.youtube.com/watch?v=rVcmzux1kiA
https://www.ns-zwangsarbeit.de/alltag-zwangsarbeit/themen/einfuehrung-in-die-ausstellung/
https://www.youtube.com/watch?v=rVcmzux1kiA
https://www.ns-zwangsarbeit.de/alltag-zwangsarbeit/themen/einfuehrung-in-die-ausstellung/
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